SoftBank hat kürzlich die Übernahme des britischen KI-Chip-Herstellers Graphcore bekannt gegeben und ihn zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft gemacht. Obwohl die genaue Transaktionssumme nicht öffentlich bekannt gegeben wurde, erklärte Nigel Toon, Mitbegründer und CEO von Graphcore, dass dies für die meisten Beteiligten ein positives Ergebnis sei.
Graphcore wurde 2016 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Bristol, Großbritannien, und entwickelt einen neuartigen Prozessor namens „Intelligent Processing Unit“ (IPU). Im Gegensatz zu den von Unternehmen wie Nvidia entwickelten Grafikprozessoren (GPUs) ist die IPU speziell für KI-Workloadsarchitektur entwickelt.
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Die IPU von Graphcore wird als effizientere Alternative zu GPUs vermarktet, insbesondere bei der Unterstützung von massiv paralleler Verarbeitung und der Ausführung komplexer Machine-Learning-Modelle, die sich durch eine enge Kopplung von Modell und Daten auszeichnen. Obwohl Graphcore rund 700 Millionen US-Dollar an Kapital eingesammelt und Ende 2020 eine Bewertung von fast 3 Milliarden US-Dollar erreicht hatte, war sein Potenzial im Cloud-Computing-Bereich, insbesondere nach dem Verlust einer potenziellen Zusammenarbeit mit Microsoft, eingeschränkt.
SoftBank hatte zuvor bereits den britischen Halbleiterhersteller Arm übernommen und Anteile behalten, nachdem er ihn als börsennotiertes Unternehmen mit einem Wert von 55 Milliarden US-Dollar ausgegliedert hatte. Arm hat derzeit einen Marktwert von fast 200 Milliarden US-Dollar, was die Stärke von SoftBank im Halbleiterbereich zeigt. Für Graphcore bedeutet die Übernahme durch SoftBank mehr finanzielle Unterstützung, um seine Entwicklung im KI-Hardwaremarkt voranzutreiben, insbesondere in dieser entscheidenden Phase der technologischen Entwicklung.
Das Management-Team von Graphcore bestätigte, dass der Hauptsitz des Unternehmens weiterhin in Bristol, Großbritannien, bleiben wird, mit Niederlassungen in London, Cambridge, Danzig (Polen) und Hsinchu (Taiwan). Toon und CTO und Mitbegründer Simon Knowles werden ihre Führungs- und Aufsichtsratspositionen weiterhin bekleiden. Für die bestehenden Mitarbeiter und Investoren von Graphcore wird die Transaktion als relativ positives Ergebnis angesehen, obwohl die Anteile einiger ehemaliger Mitarbeiter durch die Transaktion beeinträchtigt werden könnten.
Für die Zukunft betonte Vikas J. Parekh, Managing Partner bei SoftBank Investment Advisers, dass Graphcore eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der KI-Technologie spielen werde. Er wies darauf hin, dass die nächste Generation von Halbleitern und Computersystemen für den Weg zur allgemeinen künstlichen Intelligenz unerlässlich sei, und SoftBank freue sich auf die Zusammenarbeit mit Graphcore bei dieser Mission.
Die Übernahme von Graphcore durch SoftBank markiert nicht nur eine Vertiefung der strategischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen, sondern schafft auch eine solidere Grundlage für die zukünftige Entwicklung von Graphcore im Bereich der KI-Hardware.
**Wichtigste Punkte:**
- 💼 SoftBank übernimmt offiziell den britischen Chiphersteller Graphcore und macht ihn zu seiner hundertprozentigen Tochtergesellschaft.
- 🤝 Die Bedingungen des Deals wurden nicht bekannt gegeben, aber der CEO von Graphcore bezeichnet das Ergebnis für die meisten Beteiligten als positiv.
- 🖥️ Die von Graphcore entwickelte Intelligent Processing Unit (IPU) wird als potenzielle Alternative zu Nvidia angesehen.