Der Financial Times berichtet, dass OpenAI und Anthropic daran arbeiten, Investorengelder einzusetzen, um mögliche Gerichtskosten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar abzudecken, da Versicherungen vorsichtiger gegenüber den neuen Risiken der künstlichen Intelligenz (KI) geworden sind und sich weigern, umfassende Versicherungsschutz zu bieten.
Quellen zufolge beträgt die Versicherungssumme für „neue KI-Risiken“ bei OpenAI nur etwa 3 Milliarden Dollar, weit unter dem Bedarf für mögliche Gerichtskosten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Daher bewertet das Unternehmen derzeit die Möglichkeit einer Selbstversicherung oder der Gründung eines „Selbstversicherungs“-Unternehmens, um aus dem Fond von fast 60 Milliarden Dollar an Investorengeldern Mittel bereitzustellen, um potenzielle Schadensersatzleistungen und Gerichtskosten zu decken.
Im gleichen Zeitraum hat Anthropic begonnen, interne Ressourcen einzusetzen – einschließlich der Vorbereitung auf eine geschätzte Einigung von 1,5 Milliarden Dollar für Klagen über Urheberrechtsverletzungen durch Autoren. Vorher hatte ein Bundesgericht in Kalifornien diese Urheberrechtsvereinbarung mit einer großen Menge an Plagiaten vorläufig genehmigt; ohne Lösung wurden die Schadensersatzforderungen einmal sehr hoch eingeschätzt.
Branchenkenner sagen, dass Versicherungen immer vorsichtiger werden gegenüber sogenannten „Kernurteilen“ (nuclear verdicts), also außergewöhnlich hohen Schadensersatzforderungen, die bei jungen Technologieunternehmen auftreten können, und glauben, dass solche systemischen und unvorhersehbaren Risiken über die Leistungsfähigkeit traditioneller Policen hinausgehen. Der Versicherungslücken könnte dazu führen, dass große KI-Unternehmen mehr rechtliche Risiken mit eigenen Kapitalien oder Investorengeldern tragen, was die Risikomanagementstrategie und Due-Diligence-Praktiken in der Branche verändern könnte.
Bis zur Veröffentlichung haben OpenAI, Anthropic und ihre Versicherungsmakler (wie Aon) noch keine öffentlichen Kommentare zu diesen Details abgegeben.