Im Zuge der Bestätigung seines Ziels, eine KI-Supermacht zu werden, gibt der amerikanische Rechenzentrumsbetreiber CoreWeave den Bau zweier neuer GPU-Rechenzentren in Großbritannien bekannt. Diese befinden sich in Crawley und London Docklands und wurden in Zusammenarbeit mit den Digitalimmobilienunternehmen Digital Realty und Global Switch entwickelt. Die Investitionssumme beläuft sich auf 1 Milliarde Pfund (ca. 1,2 Milliarden US-Dollar) und markiert eine weitere Expansion von CoreWeave auf dem britischen Markt.
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Mike Matakola, Chief Commercial Officer von CoreWeave, erklärt: „Großbritannien ist ein wichtiger Markt für CoreWeave. Wir haben hier unsere europäische Zentrale und planen eine weitere Expansion in der Zukunft. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Digital Realty und Global Switch, um Großbritannien mit der nächsten Generation von KI-Infrastruktur zu versorgen.“ Trotz der neuen Einrichtungen sind die mit Spannung erwarteten neuesten Chips von Nvidia jedoch noch nicht im Einsatz. Die neuen Rechenzentren sind mit H200-Beschleunigern ausgestattet, die auf der älteren Hopper-Architektur von Nvidia basieren, während die neuesten Blackwell-Chips voraussichtlich erst im vierten Quartal 2024 auf den Markt kommen werden.
Der H200 ist einer der fortschrittlichsten GPUs von Nvidia in der Hopper-Generation, ausgestattet mit bis zu 141 GB HBM3e-Hochgeschwindigkeitsspeicher, einer Speicherbandbreite von 4,8 TB/s und einer Sparse-FP8-Leistung von fast 4 PetaFLOPS. Laut CoreWeave ermöglichen diese Rechenzentren dank der Konfiguration von über 1 TB Hochgeschwindigkeitsspeicher pro Server eine bessere Unterstützung für immer größer werdende, hochmoderne KI-Modelle.
So kann beispielsweise ein einzelnes H200-System jetzt das neueste Llama3.1405B-Modell von Meta mit voller 16-Bit-Genauigkeit ausführen, während dies zuvor die Verteilung auf zwei Knoten oder eine 8-Bit-Quantisierung auf H100-Systemen erforderlich machte. Obwohl CoreWeave die genaue Anzahl der GPUs in den Rechenzentren in Crawley und London Docklands noch nicht bekannt gegeben hat, umfassen frühere Implementierungen in der Regel über 10.000 Beschleuniger.
Die beiden Rechenzentren sind die jüngsten Ergebnisse der massiven Expansion von CoreWeave in den letzten zwei Jahren und spiegeln den Ehrgeiz des Unternehmens wider, in neue Märkte vorzudringen. Im Frühjahr letzten Jahres gab CoreWeave die Einrichtung seines europäischen Hauptsitzes in London und eine erste Investition von 1 Milliarde Pfund bekannt. Im Anschluss daran wurde die Investitionssumme auf dem International Investment Summit auf 1,75 Milliarden Pfund (ca. 2,1 Milliarden US-Dollar) erhöht.
Inmitten des aktuellen KI-Booms hat CoreWeave mehrere Milliarden Dollar an Risikokapital und Fremdfinanzierung erhalten und plant, bis Ende 2025 weitere 10 Rechenzentren in Betrieb zu nehmen. Derzeit betreibt CoreWeave weltweit 28 Rechenzentren.
Gleichzeitig treibt die britische Regierung ihren Plan zur Schaffung einer KI-Supermacht voran. Kürzlich veröffentlichte das Land seinen Aktionsplan „AI Opportunities“, der die Übernahme von 50 Vorschlägen von Risikokapitalgebern verspricht, um die Produktivität durch KI jährlich um 1,5 % zu steigern. Diese Strategie dürfte jährlich einen wirtschaftlichen Nutzen von 47 Milliarden Pfund (ca. 57 Milliarden US-Dollar) generieren. Trotz der ehrgeizigen Ziele warnte der CEO des britischen National Grid, dass die Unterstützung zusätzlicher KI-Infrastruktur das Stromnetz belasten könnte.
Wichtigste Punkte:
🌍 CoreWeave investiert 1 Milliarde Pfund in neue GPU-Rechenzentren in Crawley und London Docklands, Großbritannien.
💻 Die neuen Einrichtungen sind mit Nvidia H200-Beschleunigern ausgestattet, die neuesten Blackwell-Chips sind noch nicht im Einsatz.
📈 Die britische Regierung plant, die Produktivität durch KI zu steigern und so jährlich einen wirtschaftlichen Nutzen von 47 Milliarden Pfund zu erzielen.