Die Deutsche Presse-Agentur berichtet, dass eine neue Umfrage zeigt, dass deutsche Unternehmen bei der Ausbildung ihrer Mitarbeiter im Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) schwerwiegende Defizite aufweisen. Laut Daten des Verbands der deutschen Internetwirtschaft, Telekommunikation und digitalen Medien (Bitkom) haben derzeit nur ein Fünftel der deutschen Arbeitnehmer während ihrer Arbeit KI-Training erhalten, während 70 % der Arbeitnehmer nie eine Einladung zu einem solchen Training erhalten haben. Darüber hinaus gibt es in 6 % der Fälle Trainingsressourcen, die jedoch noch nicht genutzt wurden.
Die Umfrage umfasste 1005 Bürger ab 16 Jahren in Deutschland. Bitkom warnt davor, dass Unternehmen, die keine KI-Ausbildung anbieten, möglicherweise gegen geltende Gesetze verstoßen. Die EU-KI-Verordnung legt klar fest, dass alle Unternehmen, die KI verwenden, sicherstellen müssen, dass die betroffenen Personen über ausreichende KI-Fähigkeiten verfügen. Interessanterweise gilt diese Regel nicht nur für reguläre Mitarbeiter, sondern auch für Freiberufler, befristete Mitarbeiter und externe Dienstleister.
Der Präsident von Bitkom, Ralph Wintergeist, betonte, dass KI Arbeitsabläufe erheblich vereinfache und die Effizienz steigere. Er sagte: „Es geht darum, die richtige Art der Nutzung zu verstehen, die Fähigkeiten und Grenzen der Technologie zu kennen, und dabei gleichzeitig nicht die Datenschutz- und Informationssicherheit zu vernachlässigen.“ Wintergeist empfiehlt zudem, dass sogar Unternehmen, die KI noch nicht offiziell eingeführt haben, über entsprechende Schulungen nachdenken sollten, da viele Mitarbeiter bereits private KI-Anwendungen in ihrem Job nutzen.
Die Umfrage spiegelt auch die allgemeine Erwartung deutscher Arbeitnehmer wider, wie KI ihre Zukunft beeinflussen könnte. 14 % der Befragten befürchten, dass KI ihre Arbeit vollständig ersetzen könnte, was überraschend ist, da immerhin ein Drittel der Befragten der Ansicht ist, dass KI möglicherweise auch ihren Vorgesetzten ersetzen könnte.