Laut einem aktuellen Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 voraussichtlich verdoppeln, da die Anwendung von künstlicher Intelligenz immer weiter zunimmt. Dies stellt eine neue Herausforderung für die globale Energiesicherheit und die Ziele zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen dar. Rechenzentren verbrauchen derzeit etwa 1,5 % des weltweiten Stromverbrauchs und verzeichneten in den letzten fünf Jahren ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 12 %. Der Aufstieg generativer KI erhöht den Bedarf an immenser Rechenleistung stetig.
Die USA, Europa und China zusammen machen etwa 85 % des weltweiten Stromverbrauchs von Rechenzentren aus. Große Technologieunternehmen sind sich dessen bereits bewusst: Google hat im vergangenen Jahr Verträge unterzeichnet, um seine KI-Aktivitäten mit Strom aus kleinen Kernkraftwerken zu versorgen. Microsoft plant die Nutzung neuer Reaktoren im Kernkraftwerk Three Mile Island, während Amazon sich für die Stromversorgung seiner Rechenzentren mit Kernenergie entschieden hat.
Bildquelle: Das Bild wurde mit KI generiert und stammt von Midjourney.
Die IEA prognostiziert, dass der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 bei Beibehaltung des derzeitigen Wachstumstempos etwa 945 Terawattstunden (TWh) erreichen wird – dies entspricht dem heutigen Gesamtstromverbrauch Japans. Der Bericht weist darauf hin, dass ein Rechenzentrum mit 100 Megawatt Leistung so viel Strom benötigt wie 100.000 Haushalte, während neu gebaute Rechenzentren den Strombedarf von bis zu 2 Millionen Haushalten decken könnten.
Die IEA betont, dass der sprunghafte Anstieg des Strombedarfs von Rechenzentren zwar die CO2-Emissionen von derzeit 180 Millionen Tonnen auf 300 Millionen Tonnen ansteigen lassen wird, dieser Anteil am prognostizierten weltweiten Ausstoß von 41,6 Milliarden Tonnen jedoch immer noch gering ist. Derzeit macht Kohle 30 % der Stromversorgung aus, aber aufgrund sinkender Kosten für erneuerbare Energien und Erdgas wird deren Anteil an der Stromversorgung von Rechenzentren zunehmen.
Die IEA hebt gleichzeitig hervor, dass künstliche Intelligenz nicht nur den Strombedarf erhöht, sondern in den nächsten zehn Jahren auch das Energiesektor revolutionieren und zu Kostensenkungen, höherer Wettbewerbsfähigkeit und Emissionsreduktionen beitragen könnte. Um die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der künstlichen Intelligenz zu erhalten, hat die US-Regierung den „National Energy Dominance Council“ ins Leben gerufen, um die Stromerzeugung zu verbessern.