Die dominante Stellung von Googles Suchmaschine bereitet Verlegern zunehmend Kopfzerbrechen. Bloomberg zufolge nutzt Google seine Marktmacht, um Verleger vor ein Dilemma zu stellen: Sie müssen ihre Inhalte für Googles KI-Antworten freigeben oder riskieren einen Rückgang ihres Suchmaschinenrankings. Viele Verleger, die auf den Traffic von Google Search angewiesen sind, fühlen sich dadurch ausgeliefert.

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Bildquelle: Das Bild wurde mit KI erstellt und stammt von Midjourney.

Googles Crawler, Googlebot, wird sowohl für die Suche als auch für KI-Zusammenfassungen verwendet. Website-Betreiber können zwar das „nosnippet“-Tag verwenden, um zu verhindern, dass bestimmte Inhalte für KI-Antworten verwendet werden, dies gefährdet jedoch möglicherweise ihre gesamte Sichtbarkeit in der Suche. Ein vollständiger Ausschluss des Google Crawlers wäre für viele Verleger nicht tragbar. Nur den KI-Crawler zu blockieren, ist keine Lösung, da die Inhalte für KI-Antworten vom Haupt-Crawler stammen.

Viele Verleger befinden sich in einer Zwickmühle. Joe Ragazzo, Redakteur bei Talking Points Memo, äußert: „Für diese Unternehmen ist es eine Frage des Überlebens. Entweder sie steigen aus und stehen sofort vor dem Ruin, oder sie kooperieren mit Google – was aber letztendlich auch nur ein langsames Sterben sein könnte, da Google sie am Ende vielleicht gar nicht mehr braucht.“

Google erklärte gegenüber Engadget, dass das Blockieren des gesamten Artikels für KI-Zusammenfassungen nicht verhindert, dass der Crawler den „vollständigen Text“ für das Ranking sieht oder in den Suchergebnissen erscheint. Verleger können auch wählen, nur Teile ihrer Website von KI-Zusammenfassungen auszuschließen.

Quellen zufolge hat Google die Verhandlungen über potenzielle Lizenzvereinbarungen mit Verlegern zur Nutzung ihrer Inhalte für KI-Antworten eingestellt. Im Gegensatz dazu planen KI-Unternehmen wie OpenAI und Perplexity sowie Apple, Verleger durch direkte Vergütung oder Umsatzbeteiligung an Werbeeinnahmen zu entschädigen. Allerdings verfügen diese Unternehmen nicht über die Ressourcen, um das gesamte Internet in ein Chatbot-Ökosystem zu verwandeln.

Die 60-Millionen-Dollar-Vereinbarung zwischen Google und Reddit ist ein gutes Beispiel dafür, wie Google versucht, mit minimalen Kosten maximale KI-Inhalte zu erhalten. Infolgedessen übertreffen Reddit-Posts manchmal die Inhalte der ursprünglichen Verleger in den Suchergebnissen, was zweifellos ungerechte Auswirkungen auf das gesamte Web hat. Um seine Daten zu schützen, blockiert Reddit mittlerweile sogar die Index-Crawler anderer Suchmaschinen. Dies schafft ein historisches Phänomen: eine Website, die nur für eine bestimmte Suchmaschine zugänglich ist.

Wichtigste Punkte:

📌 Google nutzt seine Marktmacht bei Suchmaschinen, um Verleger vor die Wahl zu stellen: Teilnahme an KI-Antworten oder Verlust der Sichtbarkeit in der Suche.

📌 Verleger können das „nosnippet“-Tag verwenden, um zu verhindern, dass Inhalte für KI-Antworten verwendet werden. Dies kann jedoch das Suchmaschinenranking beeinträchtigen.

📌 Google hat die Verhandlungen über die Lizenzierung von Inhalten eingestellt, während einige KI-Unternehmen versuchen, das Problem durch Entschädigungen zu lösen.