Das AI-Labor Anthropic startet eine Offensive auf dem Unternehmensmarkt. Der Technologiekonzern IBM gab am Dienstag eine strategische Partnerschaft mit Anthropic bekannt und integriert die Familie der großen Sprachmodelle Claude in seine eigenen Softwareprodukte.
Der in Armonk, New York ansässige Technologiekonzern verriet, dass das erste Produkt, das Claude integriert, IBM's integrierte Entwicklungsumgebung sei, die bereits für ausgewählte Kunden zugänglich ist. Gleichzeitig veröffentlichten IBM und Anthropic gemeinsam ein Unternehmensleitfaden, der detailliert beschreibt, wie Unternehmen eigene unternehmensbezogene KI-Agenten entwickeln, implementieren und warten können.
Die beiden Seiten gaben keine konkreten Vertragsbedingungen bekannt. TechCrunch hat IBM kontaktiert, um mehr über die zukünftige Ausrichtung der Zusammenarbeit zu erfahren.
Seit der Veröffentlichung von Claude Enterprise im September 2024 hat sich Anthropic intensiv auf den Unternehmensmarkt konzentriert. Nur einen Tag zuvor gab das Unternehmen außerdem bekannt, mit dem Beratungsgiganten Deloitte eine Vereinbarung geschlossen zu haben, Claude in die Arbeitsabläufe von fast 50.000 Mitarbeitern weltweit einzusetzen. Anthropic betonte, dass es sich hierbei um die bislang größte unternehmensbezogene Implementierung handele.
Märkte belegen die Strategie von Anthropic auf dem Unternehmensmarkt. Eine Studie von Menlo Ventures im Juli zeigte, dass Unternehmen Claude-Modelle gegenüber anderen KI-Modellen, einschließlich solcher von OpenAI, bevorzugen. Besonders auffällig war, dass die Studie auch feststellte, dass die Nutzung von OpenAI-Modellen seit 2023 kontinuierlich abnimmt.
Diese Reihe von Aktionen zeigt Anthronics Ambitionen und Stärke auf dem Unternehmensmarkt. Von Technologie-Infrastruktur-Anbietern wie IBM bis hin zu professionellen Dienstleistungsriesen wie Deloitte dringt Claude in verschiedene Ebenen der Unternehmensoperationen vor. Für OpenAI, der lange die Vorherrschaft auf dem KI-Markt innehatte, wird der Wettbewerb durch Anthropic zunehmend realer.
Auf dem entscheidenden Schlachtfeld der Anwendung von KI in Unternehmen ist technische Fähigkeit nur der Eintrittspreis. Der echte Wettbewerb besteht darin, wer besser die Bedürfnisse von Unternehmen versteht und Lösungen anbietet, die zuverlässiger, sicherer und einfacher zu implementieren sind. Aus der aktuellen Zusammenarbeitsentwicklung geht hervor, dass Anthropic offensichtlich seinen Rhythmus gefunden hat, und der Kampf um den Markt für KI in Unternehmen erst jetzt richtig in Fahrt kommt.



