Der kürzliche Kursanstieg bei Oracle ist beeindruckend, mit einem Tagesgewinn von über 40 Prozent und dem Gründer Larry Ellison, der vorübergehend zur reichsten Person der Welt wurde. Hinter all diesem scheint ein erstaunliches Geheimnis zu stecken: Die Umsatzsteigerung von Oracle hängt fast vollständig von einem 300 Milliarden Dollar schweren Vertrag mit OpenAI ab.
Laut den neuesten Quartalsberichten stieg der unverrechnete Leistungsauftrag (RPO) von Oracle innerhalb von drei Monaten um das Dreifache auf 455 Milliarden Dollar. Das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz im Cloud-Geschäft nächstes Jahr 18 Milliarden Dollar erreichen wird, was einer Steigerung von 77 Prozent entspricht. In den nächsten vier Jahren wird dieser Betrag weiter ansteigen und schließlich auf 144 Milliarden Dollar klettern. Oracle behauptet, dass der größte Teil der Bestellungen bereits festgelegt ist. Doch hinter diesem "glänzenden Wandel" verbirgt sich ein großes Risiko.
Informierte Quellen berichten, dass der fünijährige Vertrag zwischen Oracle und OpenAI fast 94,6 Prozent des neu hinzugekommenen RPO in den neuesten Quartalsberichten ausmacht. Dieser Vertrag sieht vor, dass Oracle OpenAI ab 2027 jährlich mehr als 60 Milliarden Dollar an Dienstleistungen bereitstellen wird. OpenAI hat letztes Jahr einen jährlichen Umsatz von etwa 10 Milliarden Dollar bekannt gegeben, was für beide Seiten ein echtes Risiko darstellt. Um die Rechenleistungsforderungen dieses Vertrags zu erfüllen, könnte Oracle erhebliche Investitionen in AI-Chips tätigen.
Zur Bewältigung der bevorstehenden finanziellen Belastungen erwägen Oracle-Manager, die Gehaltserhöhungen und Boni für Mitarbeiter zu streichen und stattdessen möglicherweise zusätzliche Aktien auszuzahlen. Darüber hinaus haben die Kapitalausgaben von Oracle stark zugenommen, wodurch der freie Cashflow negativ geworden ist. Das bedeutet, dass Oracle eine Phase des "wilden Ausgebens" durchläuft.
Obwohl der Markt optimistisch gegenüber der Zukunft von Oracle ist, sollten Anleger vorsichtig sein: Ist diese Zusammenarbeit mit OpenAI eine Win-Win-Möglichkeit oder ein riskantes Spiel?