Interne Kommunikation und Informationsabstimmung sind der Normalzustand bei Projekten. Wenn jedoch Mitarbeiter, die über entscheidende Informationen verfügen, aufgrund von Urlaub oder Zeitzonendifferenzen nicht rechtzeitig antworten können, wird der Projektschritt oft blockiert und es entstehen hohe zeitliche Kosten. Ashutosh Garg und Varun Kacholia, Mitgründer des KI-Rekrutierungsstartups Eightfold, glauben, dass moderne große Sprachmodelle (LLM) und Daten-Privatsphäre-Technologien dieses Problem lösen können.
Die beiden gründeten kürzlich Viven. Das Ziel dieses Startups für digitale Zwillinge ist es, Mitarbeitern zu ermöglichen, auch dann sofort auf die entscheidenden Projektinformationen zuzugreifen, wenn ihre Kollegen nicht anwesend sind.
Mittwoch gab Viven offiziell bekannt, aus dem Verborgenen zu kommen und eine Seed-Finanzierung in Höhe von 35 Millionen US-Dollar zu erhalten, angeführt von Khosla Ventures, Foundation Capital und FPV Ventures. Bis dahin hatte Eightfold, das von Ashutosh Garg und Varun Kacholia gemeinsam gegründet wurde, einen Bewertungswert von 2,1 Milliarden US-Dollar erreicht.
Technologie: Digitaler Zwilling der Mitarbeiter und Datenschutz
Die Kernkompetenz von Viven besteht darin, für jeden Mitarbeiter ein spezielles LLM zu entwickeln, das über den Zugriff auf interne elektronische Dokumente des Mitarbeiters (wie E-Mails, Slack und Google Docs) dessen digitalen Zwilling effektiv erstellt. Andere Mitarbeiter innerhalb der Organisation können diesen „Zwilling“ abfragen, um sofort Antworten zu Fragen zu gemeinsamen Projekten und geteiltem Wissen zu erhalten.
Ashutosh Garg sagte TechCrunch: „Wenn jeder einen digitalen Zwilling hat, kannst du mit seinem Zwilling sprechen, als würdest du mit der Person selbst sprechen und eine Antwort erhalten.“
Allerdings ist die Komplexität des Informationsaustauschs mit Privatsphäre- und Sensitivitätsproblemen verbunden. Viven setzt einen Konzept namens „Pairwise Context and Privacy“ ein, um dieses Problem zu lösen. Diese Technologie ermöglicht es dem LLM von Viven, präzise zu erkennen, welche Informationen innerhalb der Organisation geteilt werden können und mit wem sie geteilt werden sollten. Der LLM von Viven ist intelligent genug, um Informationen, die mit dem privaten Leben eines Mitarbeiters zusammenhängen, zu identifizieren und zu verschlüsseln.
Die wichtigste Sicherheitsmaßnahme besteht darin, dass jeder Mitarbeiter die Abfragesuche seines digitalen Zwillinges sehen kann. Dies wirkt abschreckend und verhindert unangemessene Abfragen.
Konkurrenz und Wettbewerbsvorteil
Viven behauptet, dass derzeit keine anderen Unternehmen speziell für Unternehmen Probleme mit digitalen Zwillingen lösen. Der berühmte Investor Vinod Khosla bestätigte nach einem Anruf von Ashutosh Garg diese Marktlücke und stimmte schließlich einer Investition zu.
Ashu Garg, Partner bei Foundation Capital, teilt ebenfalls die positive Sicht auf Viven. Er glaubt, dass „bei allen Koordinations- und Kommunikationsarbeiten ein horizontales Problem besteht, das niemand automatisieren kann.“